Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat zu mehr Eile bei der Umsetzung des europäischen Wiederaufbauplans in der Corona-Krise aufgerufen. "Aktuell sieht es so aus, dass die Mittel frühestens im Jahr 2021 zur Verfügung stehen", sagte sie vor Journalisten. "Bis sie ihre volle Wirkung entfalten, gehen damit zu viele weitere Monate ins Land. Viele Unternehmen können so lange nicht durchhalten." Ihr Appell an die EU-Kommission sowie an die Entscheider im Europäischen Rat, dessen Präsidentschaft Deutschland seit Anfang dieses Monats innehat: "Bringen Sie die Hilfen schneller als geplant auf den Weg."
Die EU ringt derzeit um Grundsatzpunkte für ein milliardenschweres Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise. Mitte Juli soll ein Sondergipfel über eine Einigung verhandeln. Der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, 750 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufzunehmen und das Geld dann in ein Konjunktur- und Investitionsprogramm zu stecken. 500 Milliarden Euro könnten demnach als Zuschüsse an die EU-Staaten fließen, der Rest als Kredite.