VDA-Chef Wissmann sagte zum Beitrag der deutschen Hersteller: "Wir stehen zu unserem Wort." Die Autoindustrie leiste ihren Anteil für eine sauberere Luft. Das "freiwillige" Software-Update für Millionen zusätzlicher Autos koste die Hersteller hunderte Millionen Euro. Dazu wirkten die Umtauschprämien. Verschiedene Hersteller bieten Prämien für Kunden an, um den Kauf sauberer Autos anzukurbeln. Die Autoindustrie war auch wegen des Abgas-Skandals und zum Teil hoher Abweichungen zwischen Abgaswerten im Labor und auf der Straße schwer unter Druck geraten.
Einen erheblichen Beitrag zur Luftqualität leiste eine rasche Erneuerung des Busbestands in den Städten. Dieselbusse mit der neuen Diesel-Norm Euro 6 hätten 80 Prozent weniger Stickoxid-Emissionen als ihre Euro-5-Vorgänger. Zudem bräuchten sie weniger Kraftstoff. "Eine Bestandserneuerung ist deutlich erfolgversprechender als jede Umrüstung, die sowohl technisch als auch vom Kosten-Nutzen-Effekt her fragwürdig ist und die in vielen Fällen mit einem Anstieg des Kraftstoffverbrauchs und des CO2-Ausstoßes verbunden wäre." Von 2019 an kämen außerdem Elektrobusse deutscher Hersteller auf den Markt.
Wissmann zeigte sich optimistisch, dass pauschale Diesel-Fahrverbote vermieden werden können. Wenn diese vom Tisch seien, werde sich der Diesel-Anteil an Pkw-Neuzulassungen wieder bei der 40-Prozent-Marke stabilisieren. Ein hoher Diesel-Anteil bei den Pkw-Neuzulassungen sei notwendig, um die europäischen CO2-Ziele 2021 erreichen zu können.
Der VDA-Präsident verwies darauf, dass nach Daten des Umweltbundesamts die Stickoxid-Emissionen im Straßenverkehr seit 1990 um 70 Prozent gesunken seien. Das Umweltbundesamt hatte aber zugleich mitgeteilt, dass trotz der Minderung der Verkehrsbereich mit einem Emissionsanteil von 38 Prozent weiter der mit Abstand größte Verursacher von Stickoxid-Emissionen ist. (dpa/os)
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