Washington/Wolfsburg. Viel schlechter hätte das neue Jahr für Volkswagen nicht beginnen können: Die USA haben den Druck im Abgas-Skandal mit einer Zivilklage kräftig erhöht - die Luft für den deutschen Konzern wird immer dünner. "Durch die mutmaßlichen Falschangaben konnten fast 600.000 Dieselwagen im ganzen Land übermäßig die Luft verschmutzen und so unsere Gesundheit gefährden und die Verbraucher betrügen", erklärte die zuständige Bundesanwältin Barbara L. McQuade. Die am Montag in Detroit, Michigan, eingereichte Klage sei nur der erste Schritt, um denVW-Konzern zur Rechenschaft zu ziehen. Die US-Justiz kündigte an, alle geeigneten Rechtsmittel auszuschöpfen.
Die US-Regierung wirft dem Autobauer, die Konzerntöchter Audi und Porsche eingeschlossen, Verstöße gegen das in den USA mit allen Mitteln von den Umweltbehörden verteidigte Luftreinhaltegesetz "Clean Air Act" vor. VW hatte bereits im September zugegeben, mit einer "Defeat Device" genannten Manipulations-Software bei Abgastests betrogen zu haben. Schlimmstenfalls droht den Wolfsburgern in den USA eine Strafe von 18 Milliarden Dollar (16,7 Milliarden Euro). Dabei handelt es sich jedoch um ein theoretisches Höchstmaß. Experten zweifeln, ob diese Summe realistisch ist. Doch so oder so dürfte es teuer werden.