VW wird bei der rechtlichen Aufarbeitung des Abgas-Skandals in den USA wohl schon bald eine weitere Hürde nehmen. Der für Hunderte US-Zivilklagen zuständige Richter Charles Breyer hat angekündigt, einem Entschädigungspaket für rund 80.000 Dieselfahrzeuge mit manipulierter Abgastechnik zustimmen zu wollen. "Das Gericht hält den Vergleich für fair, angemessen und vernünftig", sagte Breyer bei einer Anhörung. Dabei geht es um Fahrzeuge mit dem von Audi entwickelten Dreiliter-Sechszylindermotor. Schon im Februar hatte Breyer dem Vergleich vorläufig zugestimmt.
Die Genehmigung tritt erst in Kraft, wenn sie schriftlich vorliegt. Sie umfasst auch einen Kompromiss des deutschen Zulieferers Bosch mit US-Klägern. Die Firma wird beschuldigt, VW die Software für die Manipulation geliefert zu haben. Bosch hat zugestimmt, für die Beilegung des Rechtsstreits 327,5 Millionen US-Dollar zu zahlen. Für VW erhöht sich die zu zahlende Gesamtsumme mit dem jüngsten Vergleich um mehr als 1,2 Milliarden Dollar, umgerechnet 1,1 Milliarden Euro. Das Geld ist für Rückkäufe, Umrüstungen und Entschädigungen der Kunden mit den Sechszylinder-Dieseln bestimmt.