Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden würde nach Angaben seines Beraters Tony Blinken den Handelskonflikt der USAmit der EU beenden. "Die EU ist der größte Markt der Welt, wir müssen unsere Wirtschaftsbeziehungen verbessern", sagte Blinken, der Biden in außenpolitischen Fragen berät, am Dienstag bei einer virtuellen Veranstaltung der US-Handelskammer. "Und ich denke, wir müssen einen künstlichen Handelskrieg beenden, den die Trump-Regierung begonnen hat."
Unter dem republikanischen US-Präsidenten Donald Trump ist der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU eskaliert. Trump hatte Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt, weil er den Exportüberschuss der EU-Länder gegenüber den USA für ungerecht und gefährlich für die Sicherheit seines Landes hält. Die EUhatte mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte reagiert. Trump hat wiederholt auch mit Strafzöllen für Autoimporte aus der EU gedroht, die besonders deutsche Hersteller treffen würden.
Biden tritt bei der Wahl am 3. November gegen Trump an. Blinken sagte am Dienstag, es gebe "reichlich Spielraum" für einen verstärkten Handel zwischen den USA und der EU. Er bemängelte aber, es gebe "ein wachsendes Ungleichgewicht im Handel mit Agrargütern aufgrund von Regeln, die uns daran hindern, Waren zu verkaufen, bei denen wir sehr wettbewerbsfähig sind".
Angesichts der Spannungen hatte EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis die USAin der vergangenen Woche eindringlich zur Zusammenarbeit aufgerufen. Die EU und die USA müssten eng kooperieren, um die Erholung der globalen Wirtschaft zu gewährleisten, sagte er. Dombrovskis soll künftig als Nachfolger des zurückgetretenen Phil Hogan auch für die EU-Handelspolitik zuständig sein. (dpa/os)
Lesen Sie auch:
Ehemaliger Sicherheitsberater: US-Strafzölle auf deutsche Autos nicht vom Tisch
Diesmal wegen Meeresfrüchten: Trump droht der EU erneut mit Autozöllen
Handelskonflikt mit den USA: Industrie fordert mehr Anstrengungen
Aus dem Datencenter: