Washington. Der japanische Autozulieferer Takata gerät wegen seiner defekten Airbags weiter in die Kritik. Bei einer Anhörung in einem US-Kongressausschuss erhoben Politiker am Dienstag schwere Vorwürfe gegen die Firma - aber auch gegen die US-Verkehrsaufsicht NHTSA. Takata-Manager Kevin Kennedy bekräftigte, beim Krisenmanagement alles Erforderliche zu tun. Er wies die Kritik zurück.
Die Takata-Airbags sind ein Dauer-Problem der Autobranche - es besteht die Gefahr, dass sie unvermittelt auslösen. Dabei kann es zu einer gefährlichen Explosion kommen, bei der Teile der Metallverkleidung durch den Innenraum des Autos geschleudert werden. Mittlerweile werden acht Todesfälle und mehr als 100 Verletzte mit den Problemen in Zusammenhang gebracht. Das Airbag-Desaster hat zur größten Rückruf-Aktion der US-Geschichte geführt.
Einige Abgeordnete warfen Takata vor, das Ausmaß der Misere verschleiert zu haben, um Kosten zu sparen. Das soll ein 45-seitiger Untersuchungsbericht belegen, den die Vertreter der Demokratischen Partei im Ausschuss vorlegten. Darin werden unter anderem interne Emails des Unternehmens veröffentlicht. Takata zufolge enthält der Bericht Fehler. Die Schreiben seien zum Teil aus dem Zusammenhang gerissen.
Bei der Anhörung kam unter anderem die Forderung nach einem Entschädigungsfonds für Opfer der mit den fehlerhaften Airbags verbundenen Unfälle auf. Takata-Manager Kennedy sagte, er könne die Einrichtung eines solchen Fonds nicht versprechen.