Die Justizbehörde der USA wirft der Führung des VW-Konzerns Vertuschungen im Abgas-Skandal vor. Noch wenige Monate vor dem Bekanntwerden der Affäre, hätten Manager des Wolfsburger Autobauers bei Mitarbeitern die Verheimlichung der Abgas-Manipulationen abgesegnet, heißt es in einer am Montag vom zuständigen US-Gericht in Detroit veröffentlichten Anklage gegen einen leitenden VW-Angestellten.
Der Mann habe zu einer Gruppe von Mitarbeitern gehört, die das Management bei einem Treffen am 27. Juli 2015 über die Risiken des Betrugs informierten. Statt die Aufklärung des Falls gegenüber den bereits unter Hochdruck gegen VW ermittelnden US-Behörden anzuordnen, habe die Konzernführung die Vertuschung autorisiert. Entsprechende Vermutungen gab es schon vorher, nun stützen sich die Ermittler auf die eidesstattliche Erklärung eines FBI-Agenten und mehrere VW-Insider.
Ein Sprecher des Konzerns wollte sich auf Nachfrage nicht zu den neuen Anschuldigungen äußern. Die Anklage stützt sich auf Aussagen mehrerer VW-Insider, die als Zeugen mit der US-Bundespolizei FBI kooperieren.