Detroit. Wer in den USA Autos verkaufen will, muss schweres Gerät wie SUVs und Pickup-Trucks auffahren - diese Grundregel gilt seit Jahren. Die Absatzbilanz offenbart das immer gleiche Bild: Die Kunden stehen auf große Benzinschlucker, umweltverträglichere Modelle sind weitgehend abgemeldet. Doch nicht nur auf der Branchenschau in Detroit zeigt sich, dass alternative Antriebe im Kommen sind. Sind die USA endlich reif für die Elektro-Revolution?
«Wir sind noch nicht da - aber der US-Markt für E-Autos wird in einigen Jahren mehr als eine Nische sein», sagt Alec Gutierrez vom US-Analysehaus Kelley Blue Book. Die deutsche Auto-Industrie sieht sich gut aufgestellt, um hier entscheidend mitzumischen. «Bei Elektroautos werden wir unsere Modelloffensive weiter verstärken», sagt der Präsident des Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann.
Für die Autobauer hierzulande könnte die Entwicklung im schwierigen US-Markt angesichts von Volkswagens Abgas-Skandal ein rettendes Ufer darstellen. Denn die Diesel-Technologie, auf die neben VW auch BMW und Daimler stark gesetzt haben, steckt wegen der Affäre um manipulierte Abgas-Tests in einer schweren Krise.