Stuttgart. Der Autobauer Daimler hat in einem Handbuch für US-Mitarbeiter in Alabama nach Auffassung einer US-Behörde gegen geltendes Recht verstoßen. Das geht aus einer Entscheidung der US-Arbeitsaufsicht National Labor Relations Board (NLRB) hervor. Konkret soll die beanstandete Passage Mitarbeiter davon abgehalten haben, sich in ihrer Freizeit auf dem Werksgelände über die Bildung einer Gewerkschaft auszutauschen.
Tatsächlich seien entsprechende Regelungen in einer alten Version des Handbuchs unklar gewesen, erklärte Daimler auf Anfrage am Dienstag. Das sei aber in der Ausgabe von 2014 geändert worden. Daimler verhalte sich mit Blick auf Gewerkschaftsfragen weiter neutral. Der Behörde zufolge muss Daimler Mitarbeiter nun mit einem Handbuch ausstatten, das die überarbeitete Version enthält.
Hintergrund ist, dass Angestellte von Mercedes-Benz in Zukunft auch im Werk Tuscaloosa (Alabama) gewerkschaftlich vertreten werden sollen. Die US-Gewerkschaft UAW hatte Anfang Oktober mitgeteilt, dass in einem ersten Schritt ein Ortsverband gegründet worden sei. Über eine tatsächliche Gewerkschaftsvertretung müssen US-Mitarbeiter allerdings erst abstimmen. (dpa/gem)