Vor dem Urteilsspruch im Prozess um mutmaßlich überzogene Bezahlung führender Betriebsräte bei Volkswagen könnten die Sichtweisen kaum unterschiedlicher sein. Während die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung mit Bewährungsstrafen und Geldauflagen fordert, wollen die Verteidiger Freisprüche für die drei früheren und einen amtierenden Personalmanager von VW. An diesem Dienstag (9.30 Uhr) soll im Landgericht Braunschweig das Urteil fallen. (Az.: 16 KLs 85/19)
Kernpunkt des Verfahrens ist die Vergütung von leitenden Betriebsräten beim größten europäischen Autobauer. Gestritten wurde dabei vor allem um die Vorgehensweise bei langjährigen Karrieren, wie sie etwa Bernd Osterloh hingelegt hat. Sein Weg führte ihn aus der Fahrzeugfertigung bis zum Chefposten im Konzernbetriebsrat. Aktuell ist er Personalvorstand der VW-Nutzfahrzeug-Holding Traton in München. Osterloh trat in dem Verfahren als Zeuge auf, ist aber nicht angeklagt. Ein gesondertes Beihilfeverfahren gegen ihn wurde abgetrennt.