Eine Gruppe von Unionsabgeordneten aus Bundestag und Europaparlament verlangt von der neuen EU-Kommission mit Präsidentin Ursula von der Leyen (CDU) an der Spitze eine Neuausrichtung der Außenwirtschaftspolitik. Angesichts des schwelenden Hegemonialkonflikts zwischen den USA und China "muss die EU ihr handelspolitisches Instrumentarium vergrößern und schärfen und keine Angst haben, es einzusetzen", heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Thesenpapier von etwa 15 Europa-, Außen- und Wirtschaftspolitikern von CDU und CSU.
Mit Blick auf die Aufgaben der neuen EU-Kommission schreiben die Experten, die Europäische Union habe "jetzt die Aufgabe, eine erkennbar eigene Rolle im außenwirtschaftspolitischen Spannungsfeld zwischen China und den USA zu entwickeln". Zudem müsse die EU "ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen mit Nachdruck" durchsetzen und verteidigen.
Auch angesichts der US-Drohungen mit Strafzöllen auf Autos und Autoteile komme Deutschland als wirtschaftlich bedeutsamstem EU-Mitgliedsstaat eine besondere Verantwortung zu, heißt es in dem Papier. Zugleich betonten die Abgeordneten aber: "Die kurzfristigen eigenen Interessen Deutschlands sollten nicht die mittel- und langfristigen Interessen der gesamten EU dominieren."