Die deutsche Industrie hat zum Jahresende 2020 einen überraschend starken Dämpfer beim Auftragseingang hinnehmen müssen. Im Dezember seien im verarbeitenden Gewerbe 1,9 Prozent weniger Aufträge eingegangen als im Monat zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Es ist der erste Rückgang seit dem Corona-Einbruch im Frühjahr. Analysten wurden vom Ausmaß des Rückschlags überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet.
Trotz des Dämpfers liegt der Auftragseingang nach wie vor über dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im Dezember laut Bundesamt um 2,6 Prozent höher ausgefallen. Darüber hinaus war der Auftragseingang im November stärker gewesen als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Anstieg im Monatsvergleich nach oben, von zuvor 2,3 auf 2,7 Prozent.