Nach einer Reihe von Skandalen bei dem Fahrdienstvermittler nimmt Uber-Chef Travis Kalanick eine Auszeit. Unterdessen beschloss der Verwaltungsrat der milliardenschweren Firma bedeutende Veränderungen an Abläufen im Tagesgeschäft. Diese sollen für mehr Transparenz und Gleichberechtigung sorgen.
So sollen Beschwerden von Mitarbeitern über das Arbeitsklima künftig besser dokumentiert und mehr Frauen in der Auswahl für Führungspositionen berücksichtigt werden. Zudem wird der Konsum von Alkohol bei Firmenpartys eingeschränkt und keine Betriebsausgaben mehr ohne Rechnung erstattet. Die 13 Seiten langen Empfehlungen offenbaren auch das Ausmaß der Mängel in Ubers Unternehmensführung.
In einer E-Mail an die Mitarbeiter nannte Kalanick keine Zeit für seine Rückkehr. Zuvor war in Medienberichten von einem dreimonatigen Urlaub die Rede gewesen. Kalanick schrieb: "Die jüngsten Ereignisse haben mir beigebracht, dass Menschen wichtiger als die Arbeit sind." Uber wurde zuletzt von einer Untersuchung zu Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung erschüttert. Kalanick verlor zudem gerade erst seine Mutter bei einem Bootsunfall. Sein Vater erlitt dabei schwere Verletzungen.
Kalanick betonte aber, dass er eine Führungsrolle bei Uber behalten wolle. Er brauche eine Auszeit vom Tagesgeschäft, um seine Mutter zu betrauern, sowie "um nachzudenken, an mir zu arbeiten und ein Weltklasse-Führungsteam aufzubauen. Wir sehen uns bald", schrieb er zum Abschied.