Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) sprach sogar von einer"Ablassprämie", mit der sich die Autobauer vom Dieselbetrug freikaufen wollten."Wenn sie ihren Namen verdienen soll, dann dürfte es die Prämie nicht für einen Diesel geben, der die Stickoxid-Werte auf der Straße nicht einhält, sondern nur für Pkw, die wirklich sauber sind", sagte VCD-Sprecher Gerd Lottsiepen, der auch die Rabattstaffel von VW kritisierte."Eine Umweltprämie von 10.000 Euro für einen Klimakiller wie den VW Touareg ist unglaublich zynisch."Bei Greenpeace hieß es: "Gleichzeitig wird damit auch die Prämie für Elektroautos konterkariert und ad absurdum geführt. All dies zeigt, der Dieselgipfel hat die Dieselkrise eher verschärft als gelöst."
Der Branchenverband VDA wies darauf hin, dass die Hersteller mit den nun präsentierten Programmen ihre Zusagen vom Dieselgipfel in der vorigen Woche einlösten. "Die dadurch beschleunigte Bestandserneuerung wird einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in Städten und zum Klimaschutz leisten", so der Verband der Automobilindustrie. Kritikern hielt der VDA vor, "die Wirkung der von deutschen Automobilherstellern angebotenen Umstiegsprämien kleinreden zu wollen".
Die Autobranche hatte beim Dieselgipfel Anfang August Prämien angekündigt. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, um die Luftqualität in den Städten zu verbessern. In Städten wie Stuttgart oder München drohen sonst Fahrverbote für Dieselautos, weil sie zu viele Stickoxide ausstoßen. Zugleich sind die Neuzulassungszahlen bei Dieselfahrzeugen seit Monaten auf Talfahrt, und den Gebrauchtwagenbeständen der Hersteller und Händler drohen massive Wertverluste.