Der US-Elektroautobauer Tesla hat nach einer Gerichtsentscheidung wieder Bäume für die geplante Fabrik bei Berlin gerodet - begleitet von neuen Protesten. Zwei Umweltschützerinnen kletterten am Freitag auf Bäume im Wald in Grünheide. Die Polizei holte Höhenretter zu Hilfe, doch die Aktion zog sich hin.
Die geplante Sprengung mehrerer Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg musste verschoben werden. "Ich gehe ganz fest davon aus, dass sie heute noch runterkommen und die Bomben gesprengt werden", sagte ein Polizeisprecher. Ein Sprecher der Umweltgruppe "Baumpiratinnen" sagte, es sei nicht geplant, freiwillig herunterzukommen. Der Protest richte sich gegen die Zerstörung von Wald und auch gegen den Kapitalismus im Allgemeinen.
Tesla kann noch vor Beginn der Vegetationsperiode weiter Bäume fällen. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg hatte am Donnerstagabend die Eilanträge zweier Umweltverbände gegen die vorzeitige Zulassung des Rodens in zweiter Instanz zurückgewiesen (OVG 11 S 8.20). Die Grüne Liga Brandenburg und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern halten die Rodung für rechtswidrig, weil die Fabrik nicht abschließend genehmigt ist. Wann diese Genehmigung kommt, ist offen.