Im Streit um Luftverschmutzung und Diesel-Fahrverbote in Städten lässt das Bundesumweltministerium die Standorte der Stickoxid-Messstellen überprüfen. Geplant sei eine unabhängige und deutschlandweite Begutachtung der relevanten Messstellen durch den Tüv, für die das Ministerium die Kosten übernehme, sagte Umwelt-Staatssekretär Florian Pronold (SPD) am Freitag im Bundestag. Am Montag kommt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern von Kommunen zusammen, um über das seit zwei Jahren laufende "Sofortprogramm Saubere Luft" und andere Fragen rund um Diesel-Abgase und Fahrverbote zu beraten.
Seit einigen Monaten gebe es "Propaganda", der zufolge die für die Berichterstattung Deutschlands an die EU maßgeblichen Messstellen für Stickstoffdioxid (NO2) falsch aufgestellt seien, sagte Pronold. Das sei eine "Gespensterdebatte", die Misstrauen schüre. Dem wolle das Umweltministerium nun mit "klaren Fakten" entgegenwirken. Er gehe davon aus, dass kein Bundesland etwas einzuwenden habe. Zuständig für die NO2-Messung sind die Umweltbehörden der Länder. Die Überprüfung dürfte Pronold zufolge mehrere Monate dauern.