Das Umweltbundesamt hat sich für eine nationale Obergrenze für den Stickstoffausstoß ausgesprochen. Ab dem Jahr 2030 sollten insgesamt nicht mehr als eine Million Tonnen Stickstoff pro Jahr in die Umwelt gelangen, erklärte das Umweltbundesamt (UBA) am Montag anlässlich einer Internationalen Stickstoff-Fachkonferenz. Nur so könnten bereits bestehende Schutzziele für Gewässer, Landökosysteme und die menschliche Gesundheit erreicht werden. Aktuell liege der jährliche Stickstoffausstoß bei 1,5 Millionen Tonnen im Jahr.
UBA-Präsident Dirk Messner erklärte, in den nächsten zehn Jahren müssten die jährlichen Stickstoff-Emissionen um rund 0,5 Millionen Tonnen auf maximal eine Million Tonnen sinken. "Das ist schaffbar - wenn wir die bereits geltenden Regeln zur Luftreinhaltung, zum Klimaschutz und das Düngerecht endlich auch in der Praxis an allen Stellen einhalten."
Aber auch dann sei nur eine erste Etappe erreicht. Um einen flächendeckenden guten Umweltzustand in Deutschland zu erreichen, brauche es weitere Anstrengungen zur Stickstoffminderung - nämlich Schutzziele für Wasser, Boden, Luft, Ökosysteme und die menschliche Gesundheit. Zu große Mengen Stickstoffdioxid führten beispielsweise zu potenziell gesundheitsschädlicher Luft- und Grundwasserverschmutzung.
Für Aufregung sorgten in den vergangenen Jahren etwa zu hohe Stickstoffdioxid-Werte in deutschen Städten. Ein Grund waren Diesel-Abgase. Die Folge waren unter anderem Fahrverbote. Die Situation hat sich aber deutlich gebessert. (dpa/os)
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