Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat Autobranche, Städte, Bund und Länder zu gemeinsamen Anstrengungen für saubere Luft aufgerufen. "Um Fahrverbote zu vermeiden, müssen jetzt alle an einem Strang ziehen", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur vor dem für Montag geplanten Treffen von Bundesregierung und Bürgermeistern. Autobauer müssten "endlich ihre Altfahrzeuge richtig sauber machen", die Kommunen und Länder die Weichen in Richtung Verkehrswende stellen und der Bund müsse sie unterstützen. "Jedem muss klar sein, dass das nicht mit ein paar symbolischen Euro geht, sondern Milliardeninvestitionen erfordert", sagte Hendricks.
Von den Vorschlägen, die die SPD am Freitag veröffentlicht hatte, hob die Umwelt- und Bauministerin insbesondere den Umbau der kommunalen Fahrzeugflotten hervor. In vielen Fällen müsse in Städten aber auch mehr Raum für Fußgänger, Fahrradfahrer und öffentlichen Nahverkehr geschaffen werden. Hendricks hält Nachrüstungen an Motorbauteilen älterer Diesel für notwendig, um gerichtlich erzwungene Fahrverbote zu vermeiden. Die Autobauer lehnen dies bisher ab. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich skeptisch geäußert. (dpa/os)
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