Gut zwei Wochen nach der Entscheidung für Münster als Standort einer Forschungsfabrik für Batteriezellen hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek die Entscheidung in der unterlegenen Stadt Ulm verteidigt. Zugleich rief die CDU-Politikerin Wissenschaftler aller sechs an dem Wettbewerb beteiligten Städte zur Zusammenarbeit auf. Nur so habe Deutschland eine Chance, den Rückstand gegenüber Asien bei der Produktion von Batterien für den Mobilitätswandel und die Digitalisierung aufzuholen. Der schwäbischen Stadt Ulm, dessen Forscher beim Besuch der Ministerin kein Hehl aus ihrer Verärgerung machten, versprach Karliczek: "Ulm wird ein Hauptstandort der Batterieforschung bleiben."
Dafür werde "ein substanzieller zweistelliger Millionenbetrag" zur Verfügung gestellt, versprach sie bei einem Besuch von Forschungseinrichtungen in der Donaustadt. Erste Gespräche mit der Landesregierung über Investitionen für die weitere Förderung der Entwicklung moderner Batterien in Ulm sowie damit verbunden auch am Partnerstandort Karlsruhe seien bereits geführt worden.
Bei einer Pressekonferenz im Zentrum für Sonnenenergie - und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) verteidigte die Ministerin die Entscheidung für Münster, das künftig mit rund einer halben Milliarde Euro beim Bau der Batterie-Forschungsfabrik gefördert werden soll. Batteriezellen gelten als bedeutende Schlüsseltechnologie für die E-Mobilität der Zukunft.