Uber stoppt Tests mit autonom fahrenden Autos

Uber hat die Tests mit seinen selbstfahrenden Autos vorsichtshalber gestoppt, nachdem eines der Fahrzeuge in einen Unfall verwickelt worden war. Nach Auskunft der Polizei in Tempe im Bundesstaat Arizona war allerdings nicht das Uber-Auto schuld an dem Zusammenstoß, sondern der Fahrer des anderen Autos, der dem Uber Wagen die Vorfahrt genommen habe. Ernsthafte Verletzungen habe es nicht gegeben.

Allem Anschein nach handelte es sich um einen recht kräftigen Zusammenprall: Auch Bildern, die im Internet kursieren, ist zu sehen, dass der Uber-Volvo, immerhin ein nicht gerade kleines SUV, auf der Seite liegt. Dem Unternehmen zufolge war kein Passagier an Bord. Eigenen Angaben zufolge hat Uber rund ein Dutzend selbstfahrende Autos im Testbetrieb in Pittsburgh und Arizona.

In den vergangenen Monaten hatte Uber mehrfach Probleme mit seinen selbstfahrenden Autos. In Kalifornien fuhr Uber ab Dezember zunächst ohne Erlaubnis. Nachdem die Behörden das untersagt hatten, wich die Firma nach Arizona aus, hat sich inzwischen aber auch eine Lizenz für Kalifornien besorgt.

Bei Testfahrten in San Francisco hatte ein Uber-Fahrzeug eine rote Ampel ignoriert. Uber sprach von menschlichem Versagen. Allerdings berichtete die "New York Times" später, das Auto sei autonom unterwegs gewesen und der Fehler des Fahrers habe darin bestanden, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben. Unfälle mit selbstfahrenden Autos gab es bereits mehrfach, allerdings waren in den meisten Fällen andere Autofahrer die Verursacher. In einem Fall hat allerdings ein Google-Auto einem Bus bei niedriger Geschwindigkeit die Vorfahrt genommen und einen Blechschaden verursacht. Der schwerste Unfall ereignete sich mit einem Tesla, der unter "Autopilot" einen Lkw übersehen hatte, wobei der Fahrer ums Leben kam.

Darüber hinaus hat Uber noch diverse andere Probleme: Die Google-Tochter Waymo hat das Unternehmen verklagt, weil Anthony Levandowski, der heutige Chefentwickler von Ubers selbstfahrenden Autos, vorher für Waymo gearbeitet hat und bei seinem Wechsel Geschäftsgeheimnisse mit zur Konkurrenz genommen haben soll, unter anderem die Technik der Laser-Radare, mit denen die Autos ihre Umgebung erkennen. Uber weist die Vorwürfe zurück. Hinzu kommen Kritik an der Firmenkultur sowie am Führungsstil von Uber-Chef Travis Kalanick. (dpa/swi)

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