Washington. Der Versuch von Uber, amerikanische Behörden-Kontrolleure mit einer Manipulation seiner App reinzulegen, könnte für den Fahrdienst-Vermittler ein juristisches Nachspiel haben. Das US-Justizministerium prüfe den Fall, auch wenn die Ermittlungen noch in einem frühen Stadium seien, berichteten übereinstimmend die "New York Times", "Washington Post" und das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Freitag. Bei Uber seien demnach Informationen zum Einsatz der sogenannten Greyball-Software eingefordert worden.
Mit dem Programm fingierte Uber die Anzeige in der App für mutmaßliche Behörden-Mitarbeiter in Städten, wo der Fahrdienst gegen geltende Beförderungsregeln verstieß. Zur üblichen Vorgehensweise der Kontrolleure gehörte es, Fahrten zu buchen, um Uber auf frischer Tat zu erwischen.
In die Software waren unter anderem die Büro-Standorte der zuständigen Behörden eingespeist. Sie sorgte dafür, dass dort in der App eine präparierte Anzeige mit fiktiven Fahrzeugen eingespielt wurde, die nicht gebucht werden konnten. Außerdem habe Uber Großeinkäufe günstiger Smartphones in Elektronik-Märkten beobachtet, hinter denen oft Behörden steckten, schrieb die "New York Times" bei der Enthüllung der Tricks im März. Schon damals wurde vermutet, dass Greyball juristische Probleme bringen könnte.
Uber erklärte danach, die Software solle nicht mehr gegen Behörden-Mitarbeiter eingesetzt werden. Manchmal sei sie aber nötig, zum Beispiel um das Geschäft vor Sabotage durch Konkurrenten zu schützen.