Nachdem eine frühere Mitarbeiterin dem Fahrdienst-Vermittler Uber eine Unternehmenskultur voller Sexismus vorgeworfen hat, verspricht Firmenchef Travis Kalanick ein hartes Durchgreifen. "Was hier beschrieben wurde, ist abscheulich und widerspricht allem, woran wir glauben. Jeder, der sich so verhält oder glaubt, dass es okay ist, wird gefeuert", schrieb Kalanick in der Nacht zum Montag bei Twitter.
Die Software-Entwicklerin Susan Fowler beschrieb in einem Blogeintrag am Wochenende unter anderem, wie am ersten Tag im Job ihr Vorgesetzter sie mit einem Sex-Angebot angeschrieben habe. Als sie sich bei der Personalabteilung beschwerte, sei ihr angeboten worden, in einen anderen Bereich zu wechseln - weil der Manager zu wertvoll sei, um ihn zu bestrafen oder zu entlassen. Dabei hätten auch andere Frauen diese Erfahrung gemacht.
Auch später sei sie immer wieder auf Sexismus gestoßen, zum Beispiel als für 120 Männer in einem Team Lederjacken bestellt worden seien, aber nicht für die 6 Frauen, weil es dafür keinen Mengenrabatt gab. Die Personalabteilung habe ihre Beschwerden über Benachteiligungen ignoriert und an einem Punkt auch erklärt, sie sei das eigentliche Problem. Fowler wechselte Anfang des Jahres zum Bezahldienst Stripe.
Kalanick beauftragte die neue Personalchefin Liane Hornsey nun, die Vorwürfe dringend zu prüfen. Zudem kündigte auch Verwaltungsratsmitglied Arianna Huffington eine unabhängige Untersuchung an. Die Gründerin der Online-Zeitung "Huffington Post" veröffentlichte ihre E-Mail-Adresse bei Twitter, damit sich Betroffene bei ihr melden können.