Herkömmliche Autos gelten als eine wichtige Ursache für Umweltschäden. Seit Jahren stehen sie wegen hoher Kohlendioxid-Emissionen in der Kritik, weshalb Aktivisten die Umstellung auf Elektro-Mobilität fordern. (Lesen Sie dazu aktuell: Bundesregierung verlängert Kaufprämie für E-Autos bis Ende 2020)
Viele Hersteller wollen dem nachkommen, es entstehen inzwischen leistungsstarke Modelle mit zunehmend größerer Reichweite. Vermarktet werden Elektro-Autos als saubere Zukunft– gerade in den Industrieländern. Allerdings fehlt oft das Bewusstsein dafür, dass die vermeintliche Lösung andere Probleme schafft.
Wie sie aussehen, veranschaulicht eine Dokumentation, die am Montag, 3. Juni, um 22.45 im Ersten (ARD) zu sehen sein wird.
"Kann das Elektro-Auto die Umwelt retten?" bemüht sich um eine differenziertere Darstellung des Themas und führt die Zuschauer unter anderem nach Südamerika, wo Lithium abgebaut wird.
Das chemische Element gilt als essenziell für den größten Bauteil eines Elektro-Autos: die Batterie. Doch zu seiner Herstellung wird nicht nur vergleichsweise viel Wasser benötigt. Beim Lithium-Abbau werden auch Chemikalien verwendet, die zusammen äußerst aggressiv wirken.
Der giftige Staub beeinträchtigt Landwirtschaft und Tiere, die mit ihrer Wolle und ihrem Fleisch die Lebensgrundlage für die Ureinwohner liefern.
Lithium ist lediglich ein Rohstoff unter vielen, die für die Produktion eines Elektro-Autos notwendig sind. Um sie zu gewinnen, wird so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt, dass Experten wie die Forscher des Wuppertaler Instituts für Klimaforschung davon ausgehen, E-Mobilität stelle im Vergleich zu Verbrennungsmotoren eine viele höhere Belastung dar; zumindest, wenn die Autos eine ähnliche Reichweite haben.