Hannover. Der Vorstandschef des TÜV Nord setzt sich angesichts des VW-Abgasskandals für weltweit einheitliche Fahrzeug-Prüfstandards unter Volllast ein. «Es müssen mehr Tests im realen Straßenverkehr stattfinden. Außerdem setze ich mich dafür ein, dass künftig das Kraftfahrt-Bundesamt - und nicht die Autohersteller selbst - den Prüfdienstleister beauftragt», sagte Guido Rettig in einem Interview mit der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstagausgabe).
Der TÜV-Nord-Chef bekräftigte Forderungen der Prüfgesellschaften, Einblick in die Motorsteuerung mit der Hersteller-Software zu erhalten. «Wir dürfen nur die Diagnoseeinheiten auslesen, der Rest wird als geistiges Eigentum der Hersteller betrachtet.» Nach dem VW-Abgasskandal habe sein Unternehmen zehn Tage lang Prüfprotokolle und Prüfstände durchleuchtet: «Das Ergebnis: Wir haben keine Unregelmäßigkeiten gefunden.»