Moderne Autos mit ihrer Vielzahl elektronischer Steuergeräte sind nach verbreiteter Einschätzung in Fachkreisen anfällig für Hackerangriffe. Nach dem Konzept der Autoindustrie sollen die Daten vom Fahrzeug auf sichere Server der Hersteller überspielt werden, andere Unternehmen sollen dann auf dem Umweg über diese Server Zugriff auf die Daten erhalten. Davon hält der TÜV nichts: "Die Datenverarbeitung muss aus unserer Sicht im Fahrzeug stattfinden und darf nicht in Backend-Server ausgelagert werden", sagte Goebelt.
"Das Auto ist ein Alltagsgegenstand und nicht mit einer Industrieanlage vergleichbar." Auf externen Servern wären die Daten nach Goebelts Einschätzung nicht sicher vor Manipulation: "Wenn die Daten nur noch über Server abgerufen werden und nicht direkt über elektronische beziehungsweise digitale Schnittstellen am Fahrzeug, könnten wir als TÜV beispielsweise bei der Abgasuntersuchung nicht mehr sicherstellen, dass die dort liegenden Daten wirklich neutral sind oder ob diese in irgendeiner Weise verändert wurden."
Auch in der Versicherungsbranche gibt es große Vorbehalte gegen das Konzept der Autoindustrie, weil diese dann quasi den Erstzugriff auf sämtliche Daten hätte. So warnte der Vorstandssprecher der HUK-Coburg, Klaus-Jürgen Heitmann, vor einem "Datenmonopol" der Autohersteller. Auch die Chefetage von Deutschlands größtem Versicherungskonzern Allianz ist nicht begeistert.