Tschechien verlängert die Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich zunächst bis zum 24. April.
Das hat das Kabinett in Prag beschlossen, wie am Donnerstag bekannt wurde. Das Innenministerium erhält für die Grenzsicherung zusätzliche Mittel in Höhe von umgerechnet rund 655.000 Euro.
Das weitgehende Einreiseverbot für Ausländer und Ausreiseverbot für tschechische Staatsbürger war bereits zuvor bis Ostersonntag verlängert worden. Ausnahmen gelten für Lastwagenfahrer und zum Beispiel für Berufspendler, die im Gesundheitswesen arbeiten.
Kontrollen im eigentlich kontrollfreien Schengen-Raum können unter außergewöhnlichen Umständen für bis zu 30 Tage wiedereingeführt werden. Sie können indes immer wieder um 30 Tage verlängert werden.
Wie lange Prag die Beschränkungen aufrechterhalten will, ist derzeit unklar. Der Ausnahmezustand soll nach dem Willen des Minderheitskabinetts aus der populistischen ANO des Multimilliardärs Andrej Babis und Sozialdemokraten bis zum 11. Mai verlängert werden. Darüber muss das Parlament abstimmen.
In Tschechien gab es bis Donnerstagmorgen 3604 bestätigte Coronavirus-Infektionen. 40 Menschen sind bisher gestorben.
Für die Autoindustrie ist Tschechien ein wichtiger Standort. Die Branche gehört in dem Land zu den größten Arbeitgebern. Die Volkswagen-Tochter Skoda hat in Mlada Boleslav ihren Hauptsitz und ihr Stammwerk. Auch Hyundai und Toyota sowie die französische PSA-Gruppe produzieren in Tschechien. Außerdem sitzen dort viele Zulieferer. (dpa/mer)
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