US-Präsident Donald Trump will nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg seine bis Samstag anstehende Entscheidung über die Einführung von Zöllen auf Autoimporte aus der EU verschieben. Die Entscheidung soll bis zu sechs Monate hinausgezögert werden, berichtete die US-Agentur unter Berufung auf Quellen im Weißen Haus am Mittwoch.
Die Nachrichtenagentur Reuters bezieht sich auf drei Regierungsmitarbeiter und auch der US-Sender CNBC berichtetet über die Entscheidung des US-Präsidenten. Die Entscheidung solle noch in dieser Woche öffentlich gemacht werden.
Die US-Regierung äußerte sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht. Die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hatte bereits in der vorigen Woche gemutmaßt, dass es zu einer Verschiebung kommen könnte.
Am Mittwoch zogen die US-Börsen unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht kräftig an und machten teils vorher erlittene Verluste wett - dank eines Sprunges bei den Aktien der Autohersteller.
Trump wolle zunächst Handelsgespräche mit der EU und Japan abwarten, hieß es zur Begründung für den Aufschub in dem Bericht.
Das US-Handelsministerium hatte Mitte Februar dem Weißen Haus einen Bericht vorgelegt, in dem die Autoimporte aus der EU als eine Gefahr für die Nationale Sicherheit der USA angesehen werden. Trump hatte daraufhin zunächst 90 Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Diese Frist würde am kommenden Samstag (18. Mai) auslaufen.
Die US-Gesetze räumen dem Präsidenten jedoch die Möglichkeit ein, seine Entscheidung über die Zölle bei laufenden Gesprächen bis zu 180 Tage zu verschieben. Im Gespräch waren Zollsätze von 25 Prozent.