US-Präsident Donald Trump hat der Europäischen Union im Extremfall mit Importzöllen auf europäische Autos gedroht.
Wenn die Europäer als Antwort auf die von ihm angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun auch ihre "schon massiven" Zölle weiter anheben würden, dann "werden wir einfach eine Steuer auf ihre Fahrzeuge erheben, die frei in unser Land strömen", schrieb Trump am Samstag auf Twitter.
Setzt Trump diese Drohung um, wären vor allem die großen deutschen Automobilunternehmen betroffen.
Sowohl die "Washington Post" als auch die "New York Times" titelten nach dem Tweet in ihren Online-Ausgaben mit "Trump eskaliert den Handelskrieg".
Trump habe schon seit langem beklagt, dass mehr Mercedes-Autos in New York zu sehen seien als Chevrolets in Deutschland, schrieb die "Washington Post".
Die Attacke des Präsidenten sei größtenteils eine "direkte Drohung" gegen Deutschland. Auch einer seiner Top-Berater, Peter Navarro, sei der Auffassung, dass die deutschen Autobauer Marktanteile in den USA gestohlen hätten: Sie führten zwar selbst in Massen Fahrzeuge aus, aber begrenzten umgekehrt die Zahl der Autoverkäufe in ihrem eigenen Land.
Den Vorwurf, US-Hersteller würden in Deutschland benachteiligt, nannte der deutsche Autoexperte Stefan Bratzel vom Autoinstitut der Wirtschaftshochschule Bergisch Gladbach wiederum "völligen Blödsinn".
Der deutsche Markt sei zwar schwierig, da hohe technische Vielfalt gefragt sei. Allerdings handele es sich für die amerikanischen Unternehmen eher um ein Design-Problem: "Die US-Hersteller haben zum Beispiel keine Premiumprodukte." Zudem sei es schwierig, sich gegen die starken deutschen Hersteller durchzusetzen.