Der Navigations-Spezialist TomTom stellt seine auf Fuhrpark-Management spezialisierte Telematik-Sparte zum Verkauf und will sich stärker auf das hart umkämpfte Geschäft mit digitalen Kartendiensten fokussieren. Die zuletzt unter Druck geratene TomTom-Aktie machte nach der Ankündigung am Donnerstag einen Sprung von mehr als 16 Prozent. Die niederländische Firma hatte Mitte September auf einen Schlag rund ein Viertel ihres Werts verloren, nachdem die Autoallianz von Renault und Nissan bekanntgab, in ihren Autos künftig auf Google-Software zu setzen.
Der Schwerpunkt von TomTom werde weiterhin das Geschäft mit digitalen Karten, Navigationssoftware, Verkehrsinformationen und damit verbundenen Diensten sein, hieß es.
TomTom-Chef Harold Goddijn sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, er sehe sein Unternehmen weiterhin in einer starken Position bei ortsbezogenen Diensten. «Ich denke, dass es in der Autoindustrie weiterhin ein starkes Interesse daran gibt, einen eigenständigen Weg bei Software für das Armaturenbrett zu gehen», sagte er mit Blick auf die Ankündigung von Renault-Nissan und Google. Die Geschichte habe gezeigt, dass es schlecht ausgehe, wenn man die Kontrolle darüber aus der Hand gebe.