Das Autozulieferer-Werk von Thyssenkrupp in Ilsenburg (Harz) stellt sich auf den Wandel in der Autobranche ein. Nach 20 Jahren mit stark wachsender Nockenwellen-Produktion sollen vom kommenden Jahr an Rotorwellen für E-Autos gebaut werden, wie das Unternehmen mitteilte. Der Grund: Nockenwellen sind im Verbrennungsmotor für Benzin und Diesel unverzichtbar - im reinen Elektromotor aber überflüssig. In Ilsenburg solle daher 2019 die Serien-Produktion für die zusätzliche Komponente starten. Es gebe Großaufträge mehrerer Autohersteller dafür, sagte ein Thyssenkrupp-Sprecher.
Aktuell werden laut Mitteilung für jährlich mehr als fünf Millionen Fahrzeuge Nockenwellen aus Ilsenburg ausgeliefert, unter anderem für Audi, BMW, VW, Ford, Porsche oder Volvo. Am Samstag feierte das Werk 20-jähriges Bestehen. Dafür lud das Unternehmen Hunderte Gäste ein, hauptsächlich Mitarbeiter und ihre Familien. Auch Finanzminister André Schröder (CDU) und Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Ude hatten ihr Kommen angekündigt. Ilsenburg ist der größte von zehn Standorten des Unternehmens für die Nockenwellen-Produktion weltweit.