Der Ukraine-Krieg trifft den Industriekonzern Thyssenkrupp. Dieser sieht seine Geschäftsentwicklung erheblich beeinträchtigt, insbesondere im Stahlsegment. Das Unternehmen setzt deswegen einen Teil seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr aus - den Ausblick auf den freien Barmittelzufluss, eine von Analysten stark beachtete Kennziffer. Zudem wurde die Entscheidung über eine mögliche Verselbständigung der Stahlsparte zunächst auf Eis gelegt. Die Aktie brach am Donnerstagvormittag um fast elf Prozent ein.
Aus Sicht des JPMorgan-Experten Luke Nelson ist der Barmittelfluss bei Thyssenkrupp "ein hochemotionales Thema angesichts der bewegten Vergangenheit" und der Probleme mit der Nachhaltigkeit von Zuflüssen. Entsprechend rechnet er zunächst mit einer "massiven Underperformance" der Aktien, die dem Markt also deutlich hinterherhinken dürften. Entspannter ist dabei Christian Obst von der Baader Bank. Er sieht zwar ebenfalls eine Belastung für den Kurs. Mit einer Nettoliquidität von mehr als 3 Milliarden Euro sollte das Unternehmen jedoch keinerlei Probleme haben, dem Sturm zu trotzen.