Stuttgart. Unter all dencharismatischen Alphamännern auf den Chefsesseln deutscher Konzerne nimmt Bosch-Chef Volkmar Denner eine Sonderrolle ein: Er ist ein Leisetreter, der in der Öffentlichkeit fast schon scheu wirkt. Letztlich passt seine besonnene, nüchterne Art zum Konzern Bosch, der auf einemStiftungsmodell fußt und nicht börsennotiert ist - und denKapitalmärkten daher kaum Rechenschaft schuldig ist.
Es geht umFakten, es geht umTechnik - und nicht darum, sich gegenüber Anteilseignern bestmöglich zu verkaufen. Großes Rhetorik-Tamtam würde ohnehin nicht passen zu Denner, der bei Bosch in einer Mischung aus Respekt und Pathos "The Brain" genannt wird.
Der Schwabe ist seit zehnJahren Mitglied der Bosch-Geschäftsführung, seit 2012 ist er der Chef. Auf dem rasantenWachstumskurs gab es viel Anlass zu guter Laune, wegen des Diesel-Skandals zogen zuletzt aber auch dunkle Wolken auf über derKonzernzentrale bei Stuttgart. Am Mittwoch, den 30.November, wird Denner 60 Jahre alt. In diesemJahr durfte das Bosch-Urgestein gleich noch eine runde Zahl feiern:Seit 30 Jahren ist er beiBosch.