Tesla hat für eine bessere Anbindung an sein Werk im Grünheide bei Berlin ein bereits vorhandenes Gleis von der Deutschen Regionaleisenbahn Gruppe DRE erworben. Das bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung. Der US-Elektroautobauer plant demnach, bis zur Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs Fangschleuse zu den Schichtwechselzeiten einen Shuttle-Zug fahren zu lassen, von Erkner zu einem neuen Haltepunkt an dem Gleis südlich des Werksgeländes. Planung, Bau und Betrieb des SPNV-Shuttles einschließlich des Haltepunktes liege bei Tesla, wie es vom Ministerium weiter hieß. Zunächst hatte die "Märkische Oderzeitung" darüber berichtet.
Nebeneffekt des Plans: Die im Shuttle an- und abreisenden Mitarbeiter kämen so nicht mehr am Büro der zuständigen IG Metall Berlin-Brandenburg vorbei. Die Gewerkschaft hatte am Bahnhof Fangschleuse einen Standort eröffnet, um den Austausch mit den Beschäftigten von Tesla suchen zu können. Das US-Unternehmen gilt als nicht skeptisch hinsichtlich betrieblicher Mitbestimmung. Ob dieser Aspekt den Plan Teslas für ein eigenes Shuttle vom Bahnhof in Erkner befeuerte, ist allerdings nicht bekannt.
Tesla-Chef Elon Musk hatte gehofft, dass die Produktion von Elektroautos in Grünheide schon im vergangenen Jahr starten könne. Doch der Bauantrag wurde unter anderem um eine Batteriefabrik erweitert, was das Genehmigungsverfahren verlängerte. Die Prüfung ist nach Angaben des Umweltministeriums in der Schlussphase. Tesla baut das Autowerk in Grünheide über vorzeitige Zulassungen. Zu Testzwecken werden über eine vorzeitige Zulassung bereits Fahrzeuge produziert.
Das Unternehmen geht bisher davon aus, dass das Autowerk bei voller Auslastung 500.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren kann. Umweltschützer befürchten durch die Ansiedlung einen Mangel an Trinkwasser in der Region, auch in Berlin. (dpa/swi)
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