Die Ansiedlung von US-Elektroautobauer Tesla bei Berlin kann nach Ansicht von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer ein Gewinn auch für deutsche Hersteller sein. "Das ist ein Weihnachtsgeschenk. Für die Autobauer ist es auch gut, denn wenn der Wettbewerber vor der Haustür sitzt, hat man mehr von ihm", sagte der Direktor des CAR-Center Automotive Research in Duisburg der Deutschen Presse-Agentur. "Auch im Wettbewerb gibt es Möglichkeiten, gemeinsame Dinge zu machen, zum Beispiel, wenn es ums autonome Fahren geht oder bei ähnlichen Innovationen. Dann kann es auch für die Autobauer interessant sein, in Deutschland jemanden zu haben, der die Systeme mit forciert."
Tesla will sein erstes europäisches E-Auto-Werk in Grünheide in Brandenburg ab Sommer 2021 in Betrieb nehmen. Dort sollen in einer ersten Phase rund 500.000 Fahrzeuge im Jahr produziert werden. Bisher baut Tesla über einzelne vorläufige Zulassungen, die komplette umweltrechtliche Genehmigung des Landes Brandenburg steht aus. Tesla-Chef Elon Musk plant dort auch die weltgrößte Batteriefabrik. Naturschützer und Anwohner befürchten negative Folgen für die Umwelt. Einige Bauarbeiten - der Einbau von Maschinen in der Lackiererei und die weitere Waldrodung - stehen still, weil Tesla eine vom Land geforderte Sicherheitsleistung für mögliche Rückbaukosten von 100 Millionen Euro nicht fristgerecht erbracht hat. Nun ist Zeit bis zum 4. Januar. Das Baumfällen hat bereits zu juristischen Verfahren geführt.