Palo Alto. Der Elektroauto-Spezialist Tesla lässt alle Wettbewerber seine Technologien kostenlos nutzen. Damit solle die Verbreitung stromgetriebener Fahrzeuge beschleunigt werden, schrieb Tesla-Gründer Elon Musk in einem Blogeintrag am späten Donnerstag. Tesla werde keine Klagen gegen Unternehmen anstrengen, die patentierte Technik der kalifornischen Firma nutzen wollen.
Wie wertvoll die Nutzung der Tesla-Patente für andere Hersteller am Ende tatsächlich sein wird, ist nur schwer abzuschätzen. Das liegt zum einen an der enormen Komplexität der Branche, aber auch an der freien Zugänglichkeit der Produkte. Sprich: Die Autohersteller kennen die Autos von Tesla bis ins Detail, echte Überraschungen dürften für die Ingenieure von Volkswagen, BMW oder Opel kaum in den Daten stecken. Vor allem ist der Schritt von Musk ein Signal.
«Wir fühlten uns gezwungen, Patente zu beantragen, weil wir Sorge hatten, die großen Autokonzerne würden unsere Technologie kopieren und dann ihre Macht bei Produktion, Verkauf und Marketing nutzen, um Tesla zu besiegen», schrieb Musk. Aber das Geschäft mit Elektrofahrzeugen sei immer noch klein. «Unsere wahre Konkurrenz sind nicht die wenigen Elektroautos, die nicht von Tesla kommen, sondern die Flut der Wagen mit Verbrennungsmotor, die jeden Tag die Werke verlassen.»
Echte Konkurrenz ist Tesla für die Hersteller ohnehin noch nicht. Rund 22.500 Fahrzeuge verkaufte die E-Autofirma 2013. Audi etwa braucht dafür nicht mal eine Woche. Dennoch hat Tesla einen großen Effekt: Die Autos haben eine Käuferschicht für die Elektromobilität erschlossen, die gerade für Oberklassehersteller wichtig ist. Daimler ist sogar seit 2009 an Tesla beteiligt und stattet beispielsweise seine B-Klasse in diesem Jahr mit dem Antrieb des Tesla S aus.