Der Negativpreis "Big Brother Award" für Datenkraken und Privatsphäre-Verletzungen geht 2020 an den US-Autobauer Tesla und zwei Bundesländer. Der Bielefelder Datenschutzverein Digitalcourage verlieh die ungeliebte Auszeichnung in der Kategorie Mobilität der US-Firma Tesla den Preis für die Überwachung der Fahrzeuginsassen und der Umgebung.
"Der Autohersteller Tesla findet für seine Elektroautos viel Anerkennung. Für viele Reiche und Ökos haben die Autos Kultstatus", heißt es in der Begründung. Dass es sich dabei um Überwachungsanlagen auf vier Rädern handelt, spiele offenbar keine Rolle."Die hippen Autos aus Kalifornien haben Sensoren für praktisch alles, was mit dem, in dem und um das Auto herum passiert."Was mit den gesammelten Daten im Detail passiert, bleibe unklar.
In der Kategorie Digitalisierung ging der "Award" an das Land Baden-Württemberg für die Entscheidung, wesentliche Dienste der digitalen Bildungsplattform des Landes von Microsoft betreiben zu lassen. Der Verein wirft der zuständigen Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor, damit Daten und E-Mails von Lehrern und Schülern nicht nur an das US-Unternehmen zu liefern, sondern damit auch an die US-Geheimdienste. Warnungen von Datenschützern und ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) habe Eisenmann ignoriert, heißt es in der Begründung.