Autodoc, Berliner Onlinehändler für Autoersatzteile, zieht Konsequenzen aus den Vorwürfen, die nach der Platzierung von Werbeanzeigen auf rechtsradikalen Webseiten laut wurden. Derartige Anzeigen sollen künftig nicht mehr geschaltet werden, teilte das Unternehmen mit.
Der Onlinehändler distanziert sich ausdrücklich von rechtsradikalem Gedankengut und jeglichen Bestrebungen, demokratische Prozesse von außen zu behindern oder zu beeinflussen. Das Unternehmen, dessen Mitarbeiter über 30 Sprachen sprechen und aus der ganzen Welt stammen, fühle sich demokratischen Prinzipien, Menschenrechten, Gleichberechtigung und dem Respekt gegenüber allen Menschen verpflichtet.
Autodoc ist in 26 europäischen Ländern aktiv und schaltet auf zahlreichen Webseiten Dritter im Internet Werbung. Bereits im Jahr 2017 seien im europäischen Ausland eigene Werbebanner vereinzelt auf Websites mit rechtsradikalem Inhalt aufgetaucht, worauf man das Schalten von Werbung auf diesen Webseiten unverzüglich komplett beendet habe.
Vergangene Woche hatte die New York Times berichtet, dass Autodoc Online-Werbung auf antisemitischen und islamfeindlichen Seiten in mehreren europäischen Ländern geschaltet habe. Angesichts der aktuellen Vorwürfe hat Autodoc nun eine externe Mediaagentur beauftragt, so schnell wie möglich neue Qualitätsstandards für die künftige Werbung umzusetzen.
Autodoc, Europas führender Onlinehändler für Autoteile, ist in 26 Ländern aktiv und setzte im Geschäftsjahr 2018 rund 415 Millionen Euro um.
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