Stuttgart. Das Verfahren gegen Anton Hunger, den früheren Kommunikationschef von Porsche, ist eingestellt worden. Der Manager war wegen Marktmanipulation angeklagt. Sein Prozess war eine Folge der Übernahmeschlacht zwischen Porsche und dem VW-Konzern in den Jahren 2008 und 2009. Porsche hatte damals versucht, den deutlich größeren VW-Konzern zu übernehmen. Aufgrund hoher Schulden wurde das Vorhaben 2009 abgebrochen, Vorstandschef Wendelin Wideking und sein Finanzchef Holger Härter mussten gehen. VW drehte den Spieß um und machte den Sportwagenhersteller Porsche zu einer Marke des Konzerns. Die Beteiligungsgesellschaft Porsche hingegen ist nach wie vor größte Anteilseignerin von VW, in ihr haben die Familien Piech und Porsche ihre Anteile gebündelt.
VW-Übernahmeschlacht
Stuttgarter Staatsanwaltschaft beendet Prozess
Mit der Einstellung des letzten Verfahrens hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart die strafrechtliche Aufarbeitung der Übernahmeschlacht zwischen VW und Porsche endgültig abgeschlossen.
Anklage zurückgezogen
Wiedeking und Härter waren ebenfalls wegen Marktmanipulation angeklagt, wurden aber bereits im März freigesprochen worden. Da die Manipulation der Anklage zufolge mit Hilfe von Pressemitteilungen erfolgt sein sollte, vermutete die Staatsanwaltschaft, der Kommunikationschef habe daran mitgewirkt. Die Staatsanwaltschaft hat die Anklage nun zurückgezogen, worauf das Verfahren eingestellt wurde. (dpa/swi)