Aber vielen Leuten geht es doch schlecht?
Nach der Finanzkrise und der verheerenden weltweiten Rezession 2009 lag die Arbeitslosenquote jahrelang über 8 Prozent. So lange waren seit der "Großen Depression" vor mehr als 80 Jahren noch nie so viele Amerikaner ohne Arbeit. Das ist inzwischen überwunden: Die Zahl der Arbeitsplätze steigt ununterbrochen. Die Arbeitslosenquote lag zum Jahresende 2016 bei 4,7 Prozent. Im November hatte sie mit 4,6 Prozent den niedrigsten Stand seit August 2007. Auf der Sonnenseite stehen indes nicht alle Gegenden der USA. Zum Beispiel der Großraum Detroit: Die einstige "Motortown" wurde nach mehreren Krisen zum traurigen Zentrum der verfallenden Schwerindustrie im "Rust Belt" (Rost-Gürtel) der nördlichen USA.
Wo liegt das Problem?
Seit Anfang der 90er Jahre hat vor allem das Defizit im Handel mit Konsumgütern - von Kleidung über Spielzeug bis zu TV-Geräten - massiv zugenommen. Ökonomen erklären das damit, dass derartige Güter nicht mehr wettbewerbsfähig herzustellen waren. Mit der Integration von China, Indien und Co. in die Weltwirtschaft wurden denn auch viele arbeitsintensive Produktionsprozesse ins Ausland verlagert. "Die Probleme im Autohandel gelten zudem als "Made in Detroit". Verfehlte Modellpolitik und Qualitätsmängel hätten die Käufer in die Arme ausländischer Anbieter getrieben, wird argumentiert.
Zudem leben die USA als Importweltmeister seit Jahren ökonomisch über ihren Verhältnissen. Anders als bei Produkten "Made in Germany" reichen die Ausfuhren aus Kalifornien, Texas, Michigan und Co. bei weitem nicht aus, den noch viel größeren Strom an Einfuhren auszugleichen. Neben den Nachbarn Mexiko und Kanada ist China einer der wichtigsten Handelspartner. Vor allem Unterhaltungs- und Haushaltselektronik kommt in Unmengen aus Asien. China allein steht für einen guten Teil des US-Handelsbilanzdefizits gerade. Ein Grund, warum die USA seit Jahren mit Peking im Clinch liegen. Der Vorwurf: China halte seine Währung künstlich billig und fördere damit seine Ausfuhren über Gebühr.