Die Autozulieferer kommen angesichts der Lieferkettenprobleme schlechter mit dem Management ihres Betriebskapitals zurecht als die Hersteller. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Unternehmensberatung PwC, die der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorlag. In den vergangenen fünf Jahren verlängerte sich der Zeitraum, in dem für den Betrieb notwendiges Kapital gebunden ist, bei den Zulieferern demnach deutlich - während die sogenannte Kapitalbindungsdauer bei den Herstellern sank.
"Die Automobilindustrie hat sich trotz der widrigen Bedingungen während der Corona-Pandemie und einhergehender Lockdowns nach dem ersten Pandemiejahr relativ schnell stabilisiert", sagt Experte Rob Kortmann, der bei PwC das Geschäft mit dem Management von Betriebskapital (Working Capital) in Deutschland leitet. "Allerdings belasten die anhaltenden Lieferkettenprobleme das Working Capital der Unternehmen. Insbesondere den Zulieferern machen die Volatilität der Märkte und die anhaltenden Verzögerungen in den Wertschöpfungsketten zu schaffen."
PwC untersuchte in einer Analyse 572 Unternehmen aus der Autobranche weltweit, darunter 37 Hersteller und 535 Zulieferer. Zwischen 2017 und 2021 konnten die Hersteller die Dauer, in der ihr betriebsnotwendiges Kapital gebunden ist, rechnerisch von 19 auf 14 Tage drücken. Bei den Zulieferern stieg hingegen die Zahl der Tage um 6 auf 56 Tage.