Michael Stoschek, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung des Zulieferers Brose, hat die Politik für die einseitige Förderung der Elektromobilität kritisiert. Die Entscheidung der Regierung, angesichts der Corona-Krise auf eine Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotoren zu verzichten, sei "absolut nicht nachvollziehbar, falsch und geradezu fatal", sagte Stoschek dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Die schwarz-rote Koalition habe es versäumt, "die Arbeitsplätze in unserer Industrie spürbar und in der Breite technologieoffen zu unterstützen".
Die Fokussierung auf Elektroautos hält er für falsch, sie gehe am Verbraucher vorbei. Zudem sei die E-Mobilität nicht umweltfreundlich, solange der Strom überwiegend mit fossilen Brennstoffen erzeugt werde. Große Sorgen bereiten ihm die CO2-Vorgaben der EU und die drohenden Strafzahlungen. "Je größer die Wirtschaftskrise ausfällt, desto stärker wird der Druck auf die Politik werden, ihre Prioritäten noch einmal zu überdenken", sagte Stoschek.