Für Nachrüstungen der Abgasreinigung direkt am Motor hat die große Koalition die rechtlichen Grundlagen gelegt, sie sind an Pkw aber noch nicht angelaufen. Nachrüstunternehmen hätten erste Anträge auch für Pkw gestellt, sagte UBA-Präsidentin Krautzberger. "Nun kommt es darauf an, dass der Genehmigungsprozess rasch durchlaufen wird." Alle Autobauer seien dazu aufgerufen, "die Nachrüstunternehmen technisch und die Kunden beim Kauf der Systeme finanziell zu unterstützen".
Das UBA bekommt die NO2-Daten von den Umweltbehörden der Länder geliefert, die für die Messungen zuständig sind. Im November hatte das Bundesumweltministerium angekündigt, über den TÜV die Standorte der Stationen prüfen zu lassen. Diese Checks seien inzwischen abgeschlossen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Der Bericht werde voraussichtlich noch im Juni vorgestellt. Die EU-Richtlinie zum Aufstellen der Messstationen gibt einen gewissen Spielraum. Kritiker sind der Meinung, in Deutschland werde zu streng gemessen.
Bei Feinstaub (MP10) wurde der Grenzwert 2018 nur an einer industrienahen Messstation überschritten. Dennoch sei die Belastung zu hoch und ein Risiko für die Gesundheit, teilte das UBA mit. Wenn man die strengeren Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Maßstab nehme, werde an 78 Prozent aller 374 Messstellen zu viel Feinstaub gemessen. Betroffen seien auch Kleinstädte und ländliche Gebiete. An 35 Tagen im Jahr darf die Belastung bei mehr als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen, die WHO empfiehlt aber nur maximal drei Tage mit Werten oberhalb von 50 Mikrogramm. (dpa/swi)
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Aus dem Datencenter:
NOx-Ausstoß von Fahrzeugen mit und ohne SCR-System 2019