Ein ungünstiger Produktmix und der starke Euro haben den Chipzulieferer Siltronic im dritten Quartal etwas belastet. Das Wachstum des Cloud-Computing und der Trend zum Homeoffice liefern zwar Rückenwind, dem steht aber eine holprige Erholung der Autoindustrie gegenüber. Zudem scheinen in der Branche aktuell die Lager mit Speicherchips eher voll zu sein, so dass hier wohl erst einmal die Bestände abgebaut werden könnten, bevor die Chiphersteller wieder größere Aufträge erhalten.
Der Umsatz fiel im dritten Jahresviertel im Vergleich zum Vorquartal um 7,4 Prozent auf 299,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Dabei habe allein die Euro-Stärke zu einem Rückgang um rund 16 Millionen geführt - von insgesamt knapp 24 Millionen. So werden Geschäfte in der Branche in der Regel in US-Dollar abgewickelt. Fällt der aber im Wert zum Euro, bleibt nach der Umrechnung der Dollar-Umsätze in Euro weniger übrig.
Vom Umsatz blieben als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 26,8 Prozent hängen und damit weniger als im Vorquartal. Absolut bedeutete das einen Rückgang des operativen Ergebnisses um gut ein Fünftel auf 80 Millionen Euro. Umsatz und operatives Ergebnis lagen damit auf dem Niveau der durchschnittlichen Analystenschätzungen. Der Ausblick für das laufende Jahr wurde bestätigt. Siltronic erwartet demnach weiter einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Ebitda-Marge dürfte im mittleren einstelligen Prozentpunktebereich unter 2019 liegen.