Der Autobauer Volkswagen ist weiter auf der Suche nach dem besten Standort für sein neues Werk in Südosteuropa. "Der Stand der Dinge ist, dass es keine abschließende Entscheidung des Aufsichtsrats gibt", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der auch im VW-Aufsichtsrat sitzt, der Deutschen Presse-Agentur. Zuletzt war berichtet worden, die Türkei habe bereits den Zuschlag für die Milliardeninvestition erhalten. VW dementierte das. Im Rennen soll außerdem Bulgarien sein.
"Sicher ist, ganz egal wie auch immer diese Entscheidung ausfällt, es wird eine wirtschaftliche Entscheidung und keine politische Aussage sein", sagte Weil. Die Entscheidung falle "vielleicht in der nächsten, vielleicht in der übernächsten Aufsichtsratssitzung". Demnach dürfte sich der Prozess bis in den Herbst ziehen.
Kritiker hatten moniert, eine Vergabe des Werks an die Türkei sei nicht mit der Menschenrechtslage in dem Land vereinbar. Weil warnte jedoch grundsätzlich davor, den Demokraten in der Türkei den Eindruck zu vermitteln, "wegen Präsident Erdogan das Land insgesamt in Acht und Bann zu legen".