Stuttgart. Um die Luftqualität in den Städten zu verbessern, sind nach Ansicht des Deutschen Städtetags vor allem saubere Motoren nötig. Momentan gebe es kaum Dieselfahrzeuge auf dem Markt, die tatsächlich die geforderten Grenzwerte einhielten, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy. "Die Ursache für das Problem liegt nicht in den Städten, die Schadstoffe müssen an der Quelle bekämpft werden". Selbst Dieselfahrzeuge, die offiziell die derzeit strengste europäische Abgasnorm EU6 einhalten, stoßen Dedy zufolge im Alltagsbetrieb deutlich mehr Schadstoffe aus als erlaubt. Angaben des Verbands zufolge werden derzeit in etwas 80 Städten die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide zumindest zeitweise überschritten.
Am Donnerstag beraten die Verkehrsminister von Bund und Ländern in Stuttgart über die Einführung der umstrittenen blauen Plakette. Die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Bremen wollen versuchen, im Bundesrat eine Mehrheit für die Einführung der Plakette zu erreichen. Ohne die Plakette sei es kaum möglich, die EU-Grenzwerte einzuhalten, vor allem diejenigen für Stickoxide, sagte Uwe Lahl, Amtschef im Stuttgarter Verkehrsministerium.