Frankfurt. Die Flaute auf dem chinesischen Automarkt lässt die Aktionäre des Zulieferers Stabilus kalt. Weil die Gasfedern des Koblenzer Unternehmens auch im Reich der Mitte stark nachgefragt werden, erhöhte das Management seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr unerwartet deutlich. Die Anleger zeigten sich erfreut: Die im SDax der kleineren deutschen Aktienwerte gelisteten Stabilus-Papiere legten um 0,71 Prozent auf 33,235 Euro zu. Zeitweise hatte in dem verhalten positiven Marktumfeld sogar ein Plus von mehr als fünf Prozent zu Buche gestanden.
Stabilus profitiert von SUV-Nachfrage
Zwar befinde sich der Automobilmarkt in China insgesamt gerade in einer Abkühlungsphase mit einem erwarteten durchschnittlichen jährlichen Wachstum von rund 6 Prozent, teilte Stabilus mit. Für den chinesischen SUV-Markt jedoch, in dem besonders viele Gasfedern des Zulieferers verbaut würden, wird dem Unternehmen zufolge nach aktuellen Prognosen ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 17 Prozent erwartet. Aktuell finde in dem riesigen Land eine Verschiebung des Fahrzeugmixes von Limousinen hin zu derartigen Geländelimousinen statt.
Analyst Christian Glowa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser erwartet nach den seiner Meinung nach starken Zahlen zum dritten Geschäftsquartal weitere positive Nachrichten von Stabilus. Die jüngsten Kapazitätserweiterungen in China und in Mexiko dürften helfen, die Auslastung der Produktionsstätten weiter zu verbessern.
Zudem biete die anhaltend hohe Nachfrage nach elektromechanischen Heckklappenantrieben dem Unternehmen stabile Wachstumsperspektiven, schrieb Glowa. Darüber hinaus dürfte die Zinsbelastung vom letzten Quartal des laufenden Geschäftsjahres an deutlich sinken. Die positiven Perspektiven erschienen im Aktienkurs aber bereits ausreichend widergespiegelt.
Etwas optimistischer äußerte sich Analyst Sascha Gommel von der Commerzbank. Gommel verwies auf den erfreulich hohen Barmittelzufluss und empfahl die Papiere zum Kauf.
Stabilus ist seit knapp einem Jahr im SDax vertreten. Wer Ende September bei dem Unternehmen eingestiegen war, kann sich nun über ein Kursplus von rund 33 Prozent freuen. (dpa-AFX/swi)