Im Zusammenhang mit einer Razzia bei Porsche vor gut fünf Monaten hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart ihre Ermittlungen wegen Untreue fortsetzen können. Mehrere der damals von der Durchsuchung betroffenen Personen und Unternehmen hatten zunächst Widerspruch gegen die Sichtung der beschlagnahmten Unterlagen eingelegt - entsprechende Anträge seien inzwischen aber gerichtlich abgewiesen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag auf Anfrage. Diese Entscheidungen seien schon vor einiger Zeit getroffen worden. Zunächst hatten die "Badischen Neuesten Nachrichten" berichtet. Ein Ende der umfangreichen Ermittlungen sei noch nicht abzusehen, zitierte die Zeitung einen Behördensprecher.
Ende Mai waren verschiedene Standorte der Volkswagen-Tochter durchsucht worden. Laut der Staatsanwaltschaft soll ersten Ermittlungen zufolge ein Beamter des Konzernprüfungsamtes Stuttgart bei laufender Betriebsprüfung geheime Informationen an einen Steuerberater von Porsche verraten und im Gegenzug Vorteile angenommen haben.
Darüber hinaus besteht den Staatsanwälten zufolge der Verdacht, dass einem ehemaligen Betriebsratsmitglied unverhältnismäßig hohe Vergütungen gezahlt worden seien. Fünf Porsche-Mitarbeiter, teilweise Führungskräfte, und der auch im anderen Fall verdächtigte Steuerberater könnten sich damit unter anderem wegen Untreue strafbar gemacht haben. Der Betriebsrat selbst gehört nicht zu den Beschuldigten. (dpa/swi)
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