Braunschweig. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen einen VW-Mitarbeiter. Das berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Grund sind verschwundene Dokumente, die den Abgas-Skandal bei Europas größtem Autobauer betreffen. Im August 2015, kurz vor Bekanntwerden des Abgas-Skandals, soll der Mitarbeiter Kollegen "verklausuliert, aber deutlich genug" dazu aufgefordert haben, Dateien zu löschen. Die Mitarbeiter sollen dies auch getan haben, wie Klaus Ziehe, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigte. Ein Teil der Daten sei auf Speichersticks kopiert worden, von denen einige inzwischen wieder zurückgegeben worden seien.
"Bislang geht die Staatsanwaltschaft von keinem größeren Datenverlust aus, der die Ermittlungen im Dieselskandal maßgeblich behindern oder verzögern könnte. Endgültig kann dies aber derzeit nicht beurteilt werden", sagte Ziehe. Volkswagen äußerte sich bislang nicht zu dem Bericht. Der Name des Beschuldigten, gegen den wegen des Verdachts der Urkundenfälschung und und versuchter Strafvereitelung ermittelt wird, ist nicht bekannt. Es handelt sich um einen Juristen, der sich um Fragen der Produktsicherheit in den USA gekümmert hat und der im Abgas-Skandal auch in anderer Hinsicht eine Schlüsselrolle spielt: Das Unternehmen hat ihn im Streit mit Aktionären um die Frage, ob die Ad-hoc-Mitteilung zum Skandal früh genug verschickt wurde, als Zeugen benannt. Inzwischen ist er beurlaubt. (dpa/swi)