Braunschweig/München. Im Zuge des Abgas-Skandals drohen auf VW weitere empfindliche Kosten zuzukommen. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft startete ein Verfahren, bei dem unrechtmäßige Gewinne aus dem Verkauf der weltweit rund elf Millionen manipulierten Dieselfahrzeuge zurückerstattet werden könnten. "Wir haben ein Bußgeldverfahren gegen VW eingeleitet", sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe dem Rechercheverbund aus "Süddeutscher Zeitung" (SZ), NDR und WDR. Neben der Ahndung von Ordnungswidrigkeiten drehe es sich dabei um die mögliche "Abschöpfung des wirtschaftlichen Vorteils" aus dem Absatz der Autos.
Mit einer den Vorschriften entsprechenden Abgasreinigung hätte der Hersteller an den betroffenen Dieselwagen wohl nicht so viel verdienen können, berichtete die "SZ" am Freitagabend vorab. Den Differenzbetrag könnte die Ermittlungsbehörde nun nachträglich einfordern. Oberstaatsanwalt Ziehe sagte der Deutschen Presse-Agentur (DPA), man habe Volkswagen in dem Fall schon rechtliches Gehör gewährt. Ein Konzernsprecher von VW erklärte, das Unternehmen könne sich zum Verfahren derzeit nicht äußern, Unterlagen hierzu lägen noch nicht vor. In Braunschweig laufen bereits auch strafrechtliche Ermittlungen gegen VW-Verantwortliche wegen möglichen Betrugs und Marktmanipulation in der Diesel-Affäre.