Saarbrücken. Automatisiert fahrende Autos, bei denen der Fahrer nur noch gelegentlich selbst lenken muss, wird es laut einem führenden Wissenschaftler in Deutschland in fünf Jahren oder gar früher geben. Dies sagte der Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken, Professor Wolfgang Wahlster, der dpa.
Noch etwas länger würde es dauern, bis es komplett selbstfahrende Autos gibt, "wo jemand betrunken oder ohne Führerschein einsteigt und wie im Taxi nur noch sagt, wo er hin will", sagt Wahlster. Der Experte weiter: "Das wird von der Zulassung und der Akzeptanz her mindestens noch zehn Jahre dauern." Wahlster sieht die deutsche Forschung im Bereich des autonomen Fahrens in der Weltspitze. Jedoch seien die deutschen Zulassungsbehörden oft "viel genauer und kritischer als die amerikanischen". Deutsche Hersteller hätten zudem einen so guten Ruf, "dass sie nicht ganz so schnell unausgereifte Technologien auf den Massenmarkt bringen".
Mit knapp 500 Wissenschaftlern erforsche das DKFI unter anderem, wie und wann das autonome Auto in schwierigen Situationen die Kontrolle wieder an einen menschlichen Fahrer abgeben kann. Wer etwa gerade lese oder sogar schlafe, der kann nicht sofort das Fahrzeug lenken, wenn ihn das Auto plötzlich um Hilfe ruft, sagt Wahlster.